PresseAlfred Grimm aus Hünxe: „Unfall im Parkverbot“

— NRZ/WAZ

Ob er ein Provokateur ist? Alfred Grimm zögert. „Na ja, ich bin nicht auf den Skandal aus.“ Pause.
„Aber ich habe auch nicht unbedingt etwas dagegen.“ Also schafft der 65-Jährige aus Hünxe Kruzifix-Objekte, die Jesus in nicht gerade klassisch biblischen Situationen zeigen: den „Chemiechristus“, den „Hockerchristus“, den „Schlachtbankchristus“. Lässt Adam und Eva in einem ausgedienten Fernseher kopulieren („Versuchtes Paradies“) und zeigt auf der Vorderseite eines anderen TV-Objektes einen röhrenden Hirsch, um ihn auf der Rückseite zu schlachten („Hirschleben“). Er ist eben nicht nur Niederrheiner, er ist auch Schüler eines anderen kontroversen Niederrheiners: Von 1964 bis 1970 studierte er bei Joseph Beuys in Düsseldorf.

Niederrhein, sagt Grimm, sei für ihn Lebensqualität, „diese wundervolle Verzahnung von Landschaft und Metropole“. Aber: „Niederrhein, das sind für mich auch Autounfälle. Ich hatte drei-, viermal Erlebnisse, wo ich hätte sterben können.“ Deshalb findet er auch sein Objektbild „Unfall im Parkverbot“ von 1997 typisch niederrheinisch: Acrylfarbe, ein altes Verkehrsschild, Autoteile. Und ein Statement: „Die Idylle hier ist durchaus gefährdet.“ hha / Foto: M.A.

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