Presse„Grimms Mädchen“ in Gelsenkirchen

— Rheinische Post

Die Ausstellung ist bis zum 22. Juni im Domizil des Bundes Gelsenkirchener Künstler zu sehen.

Dinslaken (RP) Schon zur Studienzeit war Alfred Grimm immer für ein Skandälchen gut. Ein Kunstkritiker prangerte damals, in diesen noch prüderen Zeiten, „die Darstellung des weiblichen Körpers in obszönster Form“ an. Inzwischen hat Alfred Grimm in 68 Einzel-Ausstellungen und 130 Ausstellungsbeteiligungen in ganz Deutschland und vielen europäischen Ländern seine malerischen und zeichnerischen Arbeiten und seine Objekte gezeigt. In Wesel und Minden präsentierte er zum ersten Mal „Grimms Mädchen“, diesmal mit großem Erfolg. Nun ist dieser spannende Teil seines künstlerischen Schaffens als veränderte „zweite Auflage“ bis zum 22. Juni im Domizil des Bundes Gelsenkirchener Künstler (BGK) zu sehen.

Grimm nutzt die Gelegenheit und zeigt Mädchen, Paare, Gruppen und Porträts in einer Auswahl aus hunderten von malerischen, zeichnerischen und objekthaften Arbeiten, die in den vergangenen Jahren in seinem Atelier in Hünxe-Bruckhausen entstanden sind. An einer Wand in lockerer Petersburger Hängung und in anderen Räumen können die Besucher über 80 Werke aus dem Zeitraum von 1977 bis 2014 studieren, also auch Arbeiten, die noch nie ausgestellt wurden.

Junge Menschen als Bildthema haben Alfred Grimm schon immer fasziniert. Überraschend ist die Intensität, mit der der Künstler in den vergangenen fünf Jahren zu Werke ging, um seinen jugendlichen Modellen all die Bewegungen, Posen und Blicke abzuringen, die er benötigte, um daraus Momentaufnahmen fern jeglicher Eitelkeit zu gestalten. Die Bilder bestechen durch ihre natürliche Schlichtheit. Da ist nichts Spektakuläres oder Laszives, allenfalls ein Hauch versteckter Erotik wird mitunter spürbar. „Grimms Mädchen“ geben sich vollkommen ungezwungen und entspannt.

Marion und Bernd Mauß, die Vorsitzenden des BGK, haben Grimm nach Gelsenkirchen geholt. Am Tage der offenen Galerien in Ückendorf konnten Besucher die Ausstellung in einer Vorbesichtigung erleben. Am vergangenen Sonntag wurde sie eröffnet. Hans-Jörg Loskill übernahm die Einführung in die Lebenswelt des Künstlers und in die vitale Gestaltung der jungen Menschen, die alleine, als Freunde oder Liebespaare mit zeichnerischer erotischer Vielfalt und malerischer Dichte die kleinen Blätter und Acrylbilder beleben.

Es wir ein Begleitkatalog für 12 Euro angeboten. Die Öffnungszeiten des Domizil, Bergmannstraße 53: samstags von 14 bis 17 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter 0162 4290353.

Zurück