PresseKruzifixe vom Beuys-Schüler brisant variiert

— NRZ

Alfred Grimms Ausstellung

DINSLAKEN. Eine außergewöhnliche und gleichermaßen delikat-brisante Ausstellung erwartet die Dinslakener Stadtkirche während der Karwoche. Kruzifixe in vielen Variationen, artfremd ergänzt mit allerlei Material von Trödelmärkten und Schrottplätzen: in den Objekten finden sich Autos, Flugzeuge, Spritzen, Ampullen, Plastiksoldaten, Modellpanzer, Farbtöpfe und Elektrokabel-Dinge, die alle ihren speziellen Bezug zur heutigen Zeit haben. Die Kunst stammt von Alfred Grimm, hiesiger Künstler und Kunsterzieher am Dinlakener Theodor-Heuss-Gymnasium, der sich intensiv mit der Kreuzigung Jesu befaßt hat. Bei seinen Arbeiten geht Alfred Grimm von traditionellen Kruzifixen aus. Doch wie ungewöhnlich er dann mit vorgegebenen Kreuzigungsmotiven weiterarbeitet, läßt in ihm den langjährigen Beuys-Schüler erkennen. Er nimmt die Materialien der Kruzifixe auf, lädt aber beispielsweise dem gewaltlosen Messing-Christus noch Messing-Patronenhülsen auf die Schultern. Mit der gewagten Zugabe von Fundstücken erhält der Gekreuzigte unmittelbare Aktualität. Die Werkreihe hat deshalb auch Titel wie „Spaghetti-Christus“, „Künstlerkruzifix“ und „Christus im Leid“.

Die Gestaltung der einzelnen Arbeiten läßt die ernsthafte theologische Auseinandersetzung des Künstlers Grimm mit der Bedeutung des Opfertodes durchscheinen. Für Alfred Grimm sind seine Darstellungen in der Stadtkirche Dinslaken „da, wo sie hingehören“. Auf die Wirkung bei den Besuchern und Gläubigen ist er jetzt schon gespannt.

Eröffnung der Kunstausstellung im Altarraum der Stadtkirche, Duisburger Straße, ist am Palmsonntag, 8. April, um 10.30 Uhr in Anschluß an den Gottesdienst. Zu sehen sind die Kruzifixe bis Ostermontag, 16. April. Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

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