PresseNachttisch mit ewigem Licht

— NRZ

Maria Euthymia/Außenplastik des Hünxer Künstlers Alfred Grimm im Park des St. Vinzenz-Hospitals erinnert an die Ordensfrau. Bronzeguss ist in Arbeit, Einweihung soll am 1. November sein.

Peter Neier

Dinslaken/Hünxe. Alfred Grimm denkt an den Religionsunterricht Ende der 50-er, Anfang der 60-er Jahre zurück. Ab und zu besuchte er sogar den katholischen von Alois Angenendt. „Dass ich nach 40 Jahren als Evangele so einen Auftrag bekomme, hätte ich nicht gedacht.“ Anlässlich der Seligsprechung der Clemensschwester Maria Euthymia am 7. Oktober in Rom hat der Verwaltungsrat des St. Vinzenz-Hospitals den Hünxer Künstler beauftragt, eine Außenplastik zu gestalten. Der 58-Jährige stellte in seinem Atelier in Bruckhausen Pläne und Modelle vor.

Aufstellungsort ist im Park des Krankenhauses. Dort stand in der Kriegs- und Nachkriegszeit die hölzerne Baracke, in der Maria Euthymia Kriegsgefangene und Fremdarbeiter medizinisch und seelsorgerisch betreute.

Diese Baracke macht den Hauptteil der Außenplastik aus. Auf einem Betonsockel mit eingelassenem Kopfsteinpflaster ist sie in Eichenvollholz als halbe Dachkonstruktion (3,20 m breit, 3 m lang, 2,60 m hoch) angedeutet. Auf einem Krankenhausnachttisch in Bronze liegen Arztbesteck (Schere und OP-Messer), Medikamenten- und Pillendosen, auf der Arbeitsplatte wird eine Schale für ein Lebenslicht eingeschweißt. Daneben steht ein Bilderrahmen mit einem Portrait der erwachsenen Clemensschwester in Ordenstracht, eingeschoben ein kleines Foto der jungen Emma Üfing. Diese Foto werden mit Schwarzlot als Siebdruck auf die Bildscheibe aufgebrannt.

Unten auf der Ablage des Nachttisches liegt eine geöffnete Bibel mit einem persönlichen Text der Ordensfrau, ein Kruzifix und ein Rosenkranz. Im draußen zur Anschauung vorgestellten Modell Grimms waren es gestern noch ein Maigret-Krimi und eine Perlenkette.

Längsseits der Baracke befindet sich der bronzene Abdruck einer alten hölzernen Sitzbank mit einem Brotkrusten und dem „Henkelmann“ mit Suppe und Löffel. Daneben liegt ein DIN-A-Blatt, mit einem kurzen Lebenslauf. Unter der Bank stehen alte, abgetragene Soldatenschuhe, an einem Balken hängt eine russische Soldatenjacke.

Bis Mitte Oktober soll die Plastik (Grimm: „Der Preis liegt unter 50.000 Mark“) fertig sein. Einweihung ist am 1. November (Allerheiligen), dem „Tag der Clemensschwestern“.

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