PresseProvozierender Dada-Enkel

Alfred Grimm aus Hünxe gastiert wieder beim Kunstverein im Torhaus

Alltag und Umwelt stehen für Alfred Grimm im Mittelpunkt des künstlerischen Interesses.

Elmshorn (Wu.) Eine niedliche Landschaft in einer angeschmudellten Kloschüssel – bitte nicht wegspülen –, mit eisernen Kreuzen drapierte Tortenstücke, in der Ecke gefesselte Pflastersteine – schon ein wenig provozierend, was Alfred Grimm den Elmshorner Kunstfreunden vorsetzte. Das war im März des Jahres 1991, als der Mann aus dem rheinischen Hünxe zum erstenmal in Elmshorn auftrat und seine Objekte und Bilder beim Kunstverein (KVE) vorführte. Das heimische Publikum reagierte anfangs irritiert, war aber zunehmend auch fasziniert und am Ende durchweg begeistert.

Ob das am kommenden Dienstag auch so sein wird, steht dahin. Fest steht hingegen, dass der KVE die künstlerische Frohnatur Grimm zu einem zweiten Gastspiel eingeladen hat – „weil uns das damals so großartig gefallen hat“, sagt Hans-Jürgen Witte, Vorsitzender des Kunstvereins.

Und auch der Künstler selbst freut sich auf sein Elmshorn-Gastspiel, zu dem er TV-Objekte (siehe Abbildung rechts [im Originalartikel]), Malerei und Objektbilder mitbringen wird. Und ganz sicher hat er auch wieder einige Überraschungen parat …

Alfred Grimm stammt aus Dinslaken, wo er 1943 das bombengeschwängerte Licht der Welt erblickte. Studiert hat er von 1964 bis 1970 an der Kunstakademie in Düsseldorf, bei den Professoren Karl Bodek und Josef Beuys. Vielleicht war Grimm schon deshalb früh dafür bekannt, mit eigenwilligen, spektakulären Mitteln auf sich und seine Kunst aufmerksam zu machen, wobei er mit Vorliebe drückende Probleme des Alltags und der Umwelt in den Mittelpunkt rückte. Seit 1989 lebt der Künstler auf einem eigenen Bauernhof in Hünxe-Bruckhausen, wo er auch sein Atelier hat.

Als radikaler Künstler ist Grimm stets auf emotionale Wirkung aus; seine Sujets gestaltet er meist mit einfachen Mitteln, nicht selten sind es Fundstücke, die Eingang in die spektakulären Kunstwerke finden.

Die Ausstellung Alfred Grimm wird am Dienstag, dem 27. August, 20 Uhr, im Torhaus eröffnet. Auch diesmal gibt der Künstler selbst die Einführung; sie geriet bei seinem letzten Auftritt zu einem wunderbaren Happening (bis 22. September).

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